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Der Wettlauf mit plötzlichen Blutdruckabfällen

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Die Diagnose von Initialer Orthostatischer Hypotonie

Initiale orthostatische Hypotonie wird in der Literatur als rascher und vorübergehender Blutdruckabfall beschrieben, der insbesondere bei den älteren Menschen mit einem erhöhten Risiko für Stürze, Frakturen und Synkopen einhergeht.[1] Die Prävalenz ist hoch und das Problem ist, dass die Detektion der initialen orthostatischen Hypotonie mit den Standardmethoden wie der Oberarmblutdruckmessung eingeschränkt ist. Experten fordern daher die kontinuierliche Blutdruckmessung statt der intermittierenden Methode mit Sphygmomanometern.

> Warum sind die Standardmethoden unzureichend?

Die Frage, ob sich eine Krankheit wie orthostatische Hypotonie, die durch extrem schnelle Veränderungen der Hämodynamik gekennzeichnet ist, mit Standardmethoden wie der Oberarmblutdruckmessung effizient diagnostizieren lässt, muss leider mit nein beantwortet werden. Dies wurde erst kürzlich durch eine brandneue Metaanalyse zur Prävalenz der initialen orthostatischen Hypotonie bei Erwachsenen ab 65 Jahren von Tran et al. gezeigt.

Die Daten von mehr als 5.400 Personen belegen die Unzulänglichkeit intermittierender Blutdruckmessungen für eine zuverlässige Diagnose im Vergleich zu kontinuierlichen Methoden. Bei Patienten mit initialer orthostatischer Hypotonie fällt der systolische Blutdruck während des Active Standing Tests innerhalb der ersten 15 Sekunden auf > 40 mmHg oder der diastolische Blutdruck auf > 20 mmHg ab.

Active Standing ist ein häufig verwendeter Test zur Beurteilung der kardiovaskulären Reaktion auf das Stehen. Die schnellen Blutdruckveränderungen sind mit einem Oberarmblutdruckmessgerät kaum zu erkennen. Tatsächlich war die gepoolte Prävalenz der kontinuierlich gemessenen initialen orthostatischen Hypotonie fünfmal höher als mit intermittierenden Messmethoden. Experten empfehlen eine kontinuierliche Blutdrucküberwachung, um die vorübergehenden Blutdruckänderungen bei aktivem Stehen oder passivem Kippen sofort erfassen zu können. [1]

> Experten wünschen sich kontinuierliche Messmethoden

Weitere wissenschaftliche Daten von Mol et al. zeigen ebenfalls die dringende Notwendigkeit kontinuierlicher Messungen bei Active Standing Tests, da die klinisch relevante Dynamik des orthostatischen Blutdruckabfalls und der Erholung mit der Oberarmmessung aufgrund deren unzureichenden Zeitauflösung nicht aufgezeichnet werden kann.[2]

Die Experten haben erkannt, dass vor allem im Hinblick auf die negativen Implikationen wie präsynkopale Episoden oder Stürze, eine kontinuierliche Blutdruckmessung zu einer deutlich höheren Diagnoserate bei initialer orthostatischer Hypotonie führt. “There is a need to establish a consensus on the diagnosis of initial orthostatic hypotension using continuous blood pressure devices to consistently identify participants with initial orthostatic hypotension”. [1]

Ähnlich verhält es sich bei der Abklärung von Synkopen. Viele Implikationen und kostspielige Testverfahren könnten eingespart werden, wenn die Empfehlungen der ESC Synkopen-Guidelines, die eine kontinuierliche Blutdruckmessung im Rahmen der Kipptischuntersuchung beinhalten, gleich nach der ersten Beurteilung berücksichtigt werden. Esquivias et al. bewerteten die Ergebnisse des Head-up-Tilt-Tests (HUT) bei 1.058 Patienten mit dem Verdacht auf vasovagale Synkope oder orthostatische hypotensive Synkope nach anfänglicher, nicht eindeutiger Beurteilung. HUT war bei 57,5% aller Patienten positiv, 81% wurden mit nicht-kardiogener Synkope identifiziert, wodurch möglicherweise eine erhebliche Anzahl unnötiger diagnostischer Tests vermieden werden konnte. [3]

Orthostatische Hypotonie und Synkope sind nicht nur bei älteren Menschen ein Thema. Orthostatische Symptome treten auch bei Kindern und Jugendlichen häufig auf. 15 % erleben mindestens einmal während ihres Teenageralters eine Synkope.[4] Eine aktuelle Review von Gourishankar et al. mit 112 pädiatrischen Patienten zeigt, dass die kontinuierlichen Blutdruck-, Herzfrequenz- und Schlagvolumenmessung während der Kipptischuntersuchung auch bei Jugendlichen erfolgreich eingesetzt werden kann, um orthostatische Hypotonie basierend auf unspezifischen Symptomen wie Kopfschmerzen, Präsynkope, Synkope, Müdigkeit, Bauchschmerzen, Übelkeit, usw. bei Teenagern zu diagnostizieren. [4]

> Es gibt bereits validierte Lösungen

Diese Studien zeigen, dass zuverlässige nicht-invasive kontinuierliche Blutdruckmessgeräte seit langem auf dem Markt sind und ihre Effizienz für die Synkopendiagnose bereits mehrfach unter Beweis gestellt haben.

Für die Abklärung der eingangs beschriebenen initialen orthostatischen Hypotonie scheinen diese Mittel noch nicht zum Standardequipment zu zählen, obwohl sie von Experten dringend empfohlen werden: Continuous BP measurements should be made routinely available and used in geriatric outpatient clinics.” [2]

Die flächendeckende Umsetzung dieses Anspruchs ist jetzt einfacher denn je: 

CNSystems bringt den Task Force® Touch CARDIO – Nachfolger des bekannten Task Force® Monitors – auf den Markt. Als optimierte Lösung für die nicht-invasive hämodynamische Messung, ist die erfolgreich etablierte CNAP®-Technologie in diese Plattform implementiert. Das Gerät wurde speziell für eine noch einfachere Anwendung im Bereich der Synkopenabklärung entwickelt.

Weil jeder Herzschlag zählt, um den Wettlauf gegen plötzliche Blutdruckabfälle zu gewinnen!

Referenzen:

  1. Tran, J., Hillebrand, S. L., Lange, P. W., Iseli, R. K., Meskers, C. G. M., & Maier, A. B. (2021). Prevalence of initial orthostatic hypotension in older adults: a systematic review and meta-analysis. International Journal of Cardiology: Hypertension, 8, 1–9. 
  2. Mol, A., Slangen, L. R. N., van Wezel, R. J. A., Maier, A. B., & Meskers, C. G. M. (2021). Orthostatic blood pressure recovery associates with physical performance, frailty and number of falls in geriatric outpatients. Journal of Hypertension, 39(1), 101–106. 
  3. Barón-Esquivias G, Díaz Martín AJ, Del Castillo ÁM, Quintanilla M, Barón-Solís C, Morillo CA. Head-up tilt test diagnostic yield in syncope diagnosis. J Electrocardiol. 2020 Nov-Dec;63:46-50. doi: 10.1016/j.jelectrocard.2020.09.016. Epub 2020 Oct 11. PMID: 33075618
  4. Gourishankar, A., Belton, M. D., Hashmi, S. S., Butler, I. J., Lankford, J. E., & Numan, M. T. (2020). Demographic and clinical features of pediatric patients with orthostatic intolerance and an abnormal head-up tilt table test; A retrospective descriptive study. Pediatrics and Neonatology, 61(1), 68–74. https://doi.org/10.1016/j.pedneo.2019.06.012

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